Die Via Domitia durchquert das Languedoc von einem Rhoneübergang bei Beaucaire
bis zu den Pyrenäen, von wo die Via Augusta nach Süden führte. Sie war über Jahrtausende
die wichtigste Verkehrsader dieser französischen Küstenregion.
Hier habe ich die wichtigsten Landmarken entlang der Trasse der Via Domitia
zusammengestellt. Das Auffinden mancher Stellen im freien Gelände gelingt nur
mit gutem Kartenmaterial und möglichst mit einem GPS-Empfänger. Zusätzlich zu
den Beschreibungen und Fotos habe ich sog. Placefiles für die Webanwendung
Google Earth erstellt. Diese erlauben das Auffinden der beschriebenen Position
auf den Satellitenkarten von Google Earth. Eine Zusammenstellung der Routen
und Tracks entlandg der römischen Trasse findet sich in diesem Übersichtsfile welches alle Teile zeigt, von denen ich meine, dass sie
auf der römischen Trasse liegen. Auf den Satellitenbilder ist die Trasse in der Regel
gut zu erkennen: oft ist es heute noch eine Strasse oder ein Weg, zumindest ist die alte
Trasse auch heute noch meist eine Grundstücks oder Feldgrenze, da ihre gerade Linie
von den Römern als Basis für die Landvermessung und Aufteilung diente.
(Ich habe mich auf mehreren Reisen mkit dem Thema beschäftigt und viel Literatur
zu Rate gezogen. Trotzdem übernehme ich für die Richtigkeit meiner Darstellung
natürlich keine Garantien. Fahren Sie einfach hin und schauen Sie selbst!)
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Sektion Beaucaire-Nimes (lat. Ugernum-Nemausus)
Beim heutigen Beaucaire gab es zur Römerzeit einen Rhoneübergang (wahrscheinlich
ein Fähre). Im Westen der Stadt erinnern noch Strassennamen wie "Chemin des Romains"
an den Verlauf der Via Domitia. Diese Strassenstücke passen perfekt auf den typischen
gradlinigen Verlauf der Trasse nach Nimes.
"Chemin des Romains" in Beaucaire
"Chemin des Romains" bei Jonquieres St. Vincent
Weiter westlich auf der Kreuzung mit der D999 steht ein
Meilenstein. Weitere Meilensteine an der 9.,10.,13. und 15.
Meile, gezählt von Nimes nach Beaucaire.
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Via Domitia in Nimes
Die Via Domitia führte durch ein noch erhaltenes Tor nach Nimes hinein, die Porte
Auguste und verließ die Stadt westlich der römischen Arena durch die ebenfalls noch
erhaltene Porte de France. Weitere römische Baudenkmäler in Nimes sind die Maison Carree
(besterhaltener Tempelbau), der Tour Magne, die Arena mit einem Teil der Stadtbefestigung
und das Castellum Divisiorum als zentraler Teil der römischen Wasserversorgung für
Nimes.
kmz-files:
Porte Auguste
Porte de France
Castellum Divisorium
La Tour Magne
Maison Carree
roman wall
Arenes
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Sektion: Nimes Ambrussum
Nach Westen verließ die Via Domita die Stadt Nimes durch die Porte de France. In dem
kleinen Ort Uchaud erinnert der Stassenname "Voie Domitienne"
an ihren Verlauf, in Vergeze heißt sie "Rue de la Monaie".
Die Via Domitia überwand den Fluß Vidourle mit einer steinernen Bogenbrücke, von der
heute nur noch ein Bogen erhalten ist. Oberhalb
des Flußübergangs befand sich eine befestigte keltische Ansiedlung, das
oppidum ambrussum deren Gebäudegrundmauern und deren
Stadtmauern noch erhalten sind. Zur Besichtigung wandert man einfach auf der hier
mitsamt ihrem Pflaster gut erhaltenen Via Domitia auf die Anhöhe. Dabei kann man
gleich die für römische Strassen bekannten Rillen im Pflaster bewundern, die durch
jahrhundertelanges Befahren mit metallbeschlagenen Rädern entstanden sind. Unsere
heutige Eisenbahnspurweite leitet sich von der genormten Spurweite der römischen
Fuhrwerke ab, während man mittelalterliche Strassen an ihrer schmaleren Spur erkennen
könnte.
Aufgrund des friedlichen wirtschaftlichen Aufschwungs verlohr die Befestigung der
Stadt Ambrussum an Bedeutung und die Stadt wurde durch ein römische Gut, eine Villa
im Flusstal ergänzt, die ebenfalls ausgegraben wurde.
Alla Google Earth placemarks für dies Sektion.
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Sektion: Ambrussum Sextantio
Westlich von Ambrussum verschwindet die römische Trasse unter der Autobahn A9, die hier
ein Verkehrsader markiert, die nun schon seit über 2000 Jahren kontinuierlich dem
Transport dient. In gerader Verlängerung nach Westen findet sich die "Rue de la Monnaie"
in Vendargue. Dieser Strassenname wird in Frankreich oft für alte Handelswege verwendet.
Im Ort Le Cres finden sich die Trasse als "Rue Domitienne" wieder. Zwischen Le Cres und
Castelnau ist die Via Domitia als Schotterweg in der Garrigue zu entdecken. Als
Av. de la Monnaie geht die Trasse weiter nach Castelnau le Lez hinein, wo vor dem Palais
du Sport ein Meilenstein aufgestellt ist (Foto links). Die Altstadt von Castelnau liegt an
der Stelle des römischen "oppidum sextantio". Von diesem Hügel führt steil hinab an das
Ufer des Lez die Strasse "Voie Domitienne".
Alle Google Earth placemarks für diesen Abschnitt.
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Sektion: Sextantio - Forum Domitii
Westlich von Castelnau verschwinden alle Spuren in der viel jüngeren Großstadt
Montpellier. Man findet die Via Domitia wieder in Form der Departmental D185E bei
Fabreques. Im weiteren Verlauf geht sie in einen kleine asphaltierten Feldweg über.
Entlang des schnurgeraden Verlaufs dieser Feldwege finden sich nun Meilensteine, die die
Entfrnung von Narbonne in röm. Meilen anzeigen. Der Meilenstein 47 ist etwas östlich
des Forum Domitii. Die Position dieser Relaistation kennt man nur anhand von
Vegetationsunregelmässigkeiten, die auf Luftaunahmen erkennbar sind. Die einzige
für den Touristen erkennbare Spur ist der Strassenname "Rue du Forum" in Montbazin.
Alle Google Earth placemarks für diesen Abschnitt.
Google Earth GPS track von diesem Abschnitt
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Meilensteine 46 und 45
Auf der Strasse westlich von Montbazin finden sich die Meilensteine 46 und 45. Das Foto
links zeigt den Meilenstein 46.
Google Earth placemark Meile 46
Google Earth placemark Meile 45
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Meilenstein 44
Meilenstein 44 liegt nördlich von Poussan (Foto links).
Google Earth placemark
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Meilenstein 43
Meilenstein 43 findet sich westlich von Poussan.
(Foto links)
(Google Earth placemark)
Beim nahgelegenen Dorf Loupian wurde eine röm. Villa mit gut erhaltenen Mosaiken
ausgegraben. Diese ist heute als Museum zu besichtigen. Im Dorf gibt es die Fundamente
einer frühchristlichen Kirche.
Google Earth placemark, römische Villa
Google Earth placemark, frühchristliche Kirche
Google Earth, GPS track
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Meilenstein 38
Meilenstein 38 ist westlich von of Loupian.
Google Earth placemark
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Meilenstein 37
Meilenstein 37 is schwierig zu finden, da nach beiden Seiten hin die Trasse
Unterbrechungen aufweist. Mit einer topographischen Karten durch Halbieren des
Abstandes der benachbarten Markierungen löst sich das Problem.
Google Earth placemark
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Meilenstein 36
Meilenstein 36 liegt unmittelbar bei einem Steilstück. Durch den Bau einer unterirdischen
Gaspipeline ist die Trasse hier eine üble Offroadpiste.
Google Earth placemark
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Milestones 35
Meilenstein 35 wurde in einem Bachbett entdeckt und wieder aufgestellt. Dieser
zylindrische Originalstein mit farbiger Beschriftung diente als Vorlage für inzwischen
aufgestellte Rekonstruktionen an anderer Stelle.
Google Earth placemark
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archäologischer Schnitt durch die Trasse
Nördlich von Pinet ist die Trasse sehr original erhalten und Archäologen haben hier
eine Querschnitt aufgeschlossen, an dem man die Schichten des Unterbaus aus
unterschiedlichen Schotterlagen sowie Reparaturen studieren kann. Die Stelle ist
von einem Dach geschützt und mit Informationstafeln versehen.
Google Earth placemark
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Meilenstein 34
Meilenstein 34 liegt westlich der archäologischen Ausstellung.
Google Earth placemark
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Meilenstein 33
Milestone 33 ist etwa auf halbem Wege nach St. Thibery.
Google Earth placemark
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Cessero (St. Thibery)
Die nächste Relaisstation entlang der Via Domitia war Cessero, das heutige St. Thibery.
Im Stadtgebiet ist der Routenverlauf ausgeschildert. Im Osten der Stadt fließt der Herault
der zu regelmäßigen Überflutungen führt. Daher gab es eine Brücke als Übergang. Am Fluss
versetzt die Trasse um einige hundert Meter. Die heute sogenannte "Pont romain" liegt
weiter südlich und passt weder zum westlichen noch zum östlichen Anschluss. Man vermutet,
dass der Übergang mehrfach verlegt wurde, bis er wohl schon zu römischer Zeit an diese
Position kam. Auch dort hat die Brücke nicht gehalten. Die heute noch existierenden
3 Bögen sind mittelalterlichen Ursprungs aber wohl auf römischen Pfeilern gebaut.
Im Norden von St. Thibery gibt es noch eine sehenswerte alte Brücke über einen
Nebenfluss des Herault.
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sektion: Cessero Bitterae (St. Thibery - Beziers
Nach Westen verlässt die Trasse das oppidum Cessero in Form der heutigen Deparmental
D18 und geht dann in einen Feldweg nach La Pinede über. Durch die Neuanlage eines Golfplatzes unterbrochen findet sich die Trasse
wieder in Form der D28, die von Osten als "Voie Domitienne" mitten
nach Beziers hineinführt.
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Via Domitia in Beziers
Die Zeugnisse römischer Anwesenheit, wie das Theater und die Arena, sind unter der
mittelalterlichen Bebauung der Altstadt von Beziers verschwunden. Strassennamen erinnern
daran, wo einst diese Bauten standen. Die Via Domitia jedoch überschreitet hier auf
einer Steinbogenbrücke, der
"Pont Vieux" den Orb. Diese römische Brücke dient
heute noch dem Verkehr und markiert, zusammen mit der darüberliegenden Kathedrale
St. Nazaire, die Postkartenansicht von Beziers.
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seKtion: Beziers Narbonne
Der weitere Verlauf der Via Domitia findet sich in gerader Verlängerung der Pont Vieux
nur kurz unterbrochen durch den im 17. Jahrhundert gebauten Canal du Midi.
Westlich von Colombieres führt die Via Domitia dicht am oppidum Enserune vorbei. Die Ausgrabungen aus dieser keltischen
Ansiedlung sind in einem Museum ausgestellt. Die Via Domitia überschreitet hier geradlinig
einen kleinen Pass, etwa dort, wo der Canal du Midi im
unter dem Berg hindurch fließt.
Weiter wird die römische Trasse von der heutigen D37 markiert.
Dort wo diese abknickt führt eine Schotterweg weiter bis zu der Ruine Monsacmitten in einer Ebene, in deren Nähe die Via Domitia mehr nach Süden abknickte um auf Narbonne zu zu streben. Hier ist die Trasse vor Ort
nicht erkennbar. Hat man sich im GPS die geradlinige Trasse markiert, so stellt
sich heraus, dass die Feldgrenzen heute noch dieser Linie entsprechen. Weiter südlich
stößt man bei Pontserme auf eine kleine
Brücke , deren Alter unklar ist. Von dort markiert ein
Entwässerungskanal, der Canal de la Noer die Trasse.
Bei Narbonne erinnert noch der Strassenname Ancienne Chemin de Coursan an die römische Trasse.
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Narbonne
In der Stadtmitte von Narbonne, vor dem erzbischöflichen Palast ist eine Stück Via Domitia
mit originaler Pflasterung erhalten. Die Strasse bildete eine der zwei Hauptachsen der
römische Stadtanlage von Narbonne. Sie überquerte den Fluss Aude auf einer Brücke. Die
Aude hat im Mittelalter ihr Bett verlassen und fliest seitdem nicht mehr durch Narbonne.
Die Brücke führt heute über einen Kanal,es handelt sich um eine selten erhaltene bebaute
Brücke, die Pont des Marchands.
Südlich von Narbonne
Die Via Domitia führte weiter nach Salsuae (Salses le Chateau)
und überquerte den Tet bei Ruscino (Chateau Roussilon).
Bei Le Boulou entspricht die alte Trasse der heutigen N9.
Bei Clausurae (bei Les Cluzes) existiert ein römisches
Fort was die naheliegende Grenze zur spanischen Provinz sicherte. Bei Les Perthus
überschritt sie die Pyrenäen und findet ihre Fortsetzung in der Via Augusta.
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